Ortsteil Dermbach

Der Ortsteil Dermbach

Funde alter Eisenverhüttungsstätten deuten auch in Dermbach darauf hin, daß die Gegend schon in der La-Téne-Zeit besiedelt war.

Als erste schriftliche Erwähnung Dermbachs gilt unter einigen Heimatforschern eine Urkunde aus dem Jahre 1350, in der ein Ritter „Johann von Doerenbach“ erwähnt wird, welcher der Ganerben- gemeinschaft der im Hellertal lebenden Seelbacher angehörte. Man geht davon aus, dass aus dem Namen „Doerenbach“ im Laufe der Zeit „Dermbach“ entstand.

Panoramablick über Dermbach

1471 wird in der Aufzeichnung eines Freusburger Rentmeisters auch eine Hütte in „Derenbach“ erwähnt, die Zinsabgaben an die Grafen von Sayn zu entrichten hatte. Die Eisengewinnung und -verhüttung stellten zusammen mit der Haubergswirtschaft jahrhundertelang die einzigen Erwerbsgrundlagen dar. Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg sollen sich in Dermbach 11 „Räuche“, d.h. steuerpflichtige Häuser befunden haben.

Im Dreißigjährigen Krieg wurden alle Wohnhäuser in Dermbach zerstört. In der darauffolgenden Zeit stieg die Einwohnzahl nur langsam an. Im Jahre 1840 hatte Dermbach dann 20 Haushalte mit 151 Einwohnern.
Bergbau und Landwirtschaft prägten auch zu Beginn des 19. Jahrhunderts den kleinen Ort. Der gestiegenen Nachfrage zu Beginn der Industriealisierung waren die vorhandenen Gruben und Verhüttungsanlagen auf Dauer nicht gewachsen. Stieg mit dem wirtschaftlichen Aufschwung die Einwohnerzahl zwischen 1850 und 1885 von 256 auf knapp 500, verschlechterte sich die Lage nach dem ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik deutlich. In den meisten Grubenfeldern wurde die Arbeit eingestellt.
Nach dem zweiten Weltkrieg war lediglich noch die Grube „Concordia“ bis zum Jahre 1953 in Betrieb. Die ehemaligen Verwaltungsgebäude dieser Grube wurden 1970 von der Diözese Trier erworben und als Jugendbildungsstätte ausgebaut. Heute dienen sie dem Katholischen Zentrum der polnischen Seelsorge in Deutschland als Jugendbegegnungsstätte.

Die seit 1815 zum Amt Kirchen gehörende Gemeinde Dermbach wurde 1955 nach Herdorf eingemeindet.
Die landschaftlich reizvolle und waldreiche Umgebung trug mit dazu bei, den Ortsteil  zu einem staatlich anerkannten Erholungsort zu machen.
Heute zählt Dermbach rund 920 Einwohner.